Zu Besuch im Knoblauchsland: Vernetzung für eine Lokale Wertschöpfung

Am 5. November 2024 fand das 4. Netzwerktreffen des Projekts GemüseWert im Knoblauchsland im Norden Nürnbergs statt. Diese Region, eine der bedeutendsten Gemüseanbauregionen Bayerns, bietet mit ihrer Mischung aus urbaner Nähe und agrarwirtschaftlicher Vielfalt den idealen Rahmen für eine Veranstaltung rund um nachhaltige Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung.

Welche Ansätze verfolg GemüseWert?

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Felix Schmidling folgte ein umfassender Überblick über die bisherigen Tätigkeiten und Erfolge des Projekts „GemüseWert“. Die Schwerpunkte lagen auf:

  • Stärkung des Austauschs und der Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks durch regelmäßige Treffen mit Wertschöpfungsketten-Entwickler:innen.
  • Vernetzungsarbeit mit der Vermarktungsgesellschaft Bioland SH und anderen Akteuren.
  • Produktentwicklung für nachhaltige und innovative Produkte.
  • Vermeidung von Lebensmittelabfällen und Förderung der Bedeutung von regionalem Gemüse.

Besonders hervorzuheben war der Erfolg, dass drei landwirtschaftliche Betriebe erfolgreich auf Ökolandbau umgestellt werden konnten. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen wie die Nachwirkungen der Pandemie und wirtschaftliche Unsicherheiten in der Branche.

Vortrag zum Thema Bio-Regio-Coaching

m Anschluss präsentierte Dr. Claudia Heidbrink das Bio-Regio-Coaching und die damit verbundene Neuausrichtung des Programms. Die wesentlichen Änderungen im Coaching-Ansatz sind:

  • Fokus auf das Bio-Regionale: Förderung der Verbindung von ökologischen und regionalen Aspekten.
  • Übergang zu Einzelcoaching: Effektivere Unterstützung der Betriebe durch individuelle Beratung.
  • Erhöhung der Vor-Ort-Termine: Praktische Beratung direkt auf den Betrieben.
  • Verlängerung des Coaching-Zeitrahmens: Der Zeitraum wurde von 6 auf 8 bis 14 Monate erweitert, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Diese Anpassungen sollen den Betrieben helfen, die Umstellung auf ökologischen Landbau und die Integration in regionale Wertschöpfungsketten erfolgreicher zu gestalten.

Interaktive Diskussionsrunde

Den Abschluss des Netzwerktreffens bildete eine interaktive Diskussionsrunde im Fishbowl-Format. Vertreter:innen und weitere Teilnehmende konnten aktiv in die Diskussion eingreifen und verschiedene Themen rund um den Einsatz von bio-regionalem Gemüse in der Gemeinschaftsverpflegung ansprechen. Schwerpunkte der Diskussion waren:

  • Ausschreibungen für städtische Mittagsverpflegung: Wie können diese so gestaltet werden, dass mehr bio-regionales Gemüse eingesetzt wird?
  • Kostenverteilung: Wer trägt die Mehrkosten, die durch den Einsatz von bio-regionalem Gemüse entstehen?
  • Eltern einbeziehen: Wie kann die Akzeptanz und das Verständnis für bio-regionale Ernährung in Schulen und Kitas gefördert werden?
  • Lieferstrukturen: Welche Strukturen müssen aufgebaut werden, um eine zuverlässige Versorgung mit regionalem Bio-Gemüse sicherzustellen?

Die Diskussion zeigte, dass der Wille, auf bio-regionales Gemüse zu setzen, bei allen Beteiligten vorhanden ist. Allerdings bleibt die Wirtschaftlichkeit ein zentrales Thema, das noch gelöst werden muss.

Fazit: Ein starkes Netzwerk ist wichtig!

Das Netzwerktreffen bot eine wertvolle Gelegenheit, die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Projekt „GemüseWert“ zu reflektieren und Lösungen zu erarbeiten. Besonders deutlich wurde, dass die Verbindung von ökologischen, regionalen und wirtschaftlichen Aspekten ein zentraler Hebel ist, um die Ziele des Projekts zu erreichen. Der intensive Austausch und die Vernetzung im Knoblauchsland verdeutlichten einmal mehr die Bedeutung eines starken Netzwerks, das die verschiedenen Akteure der Wertschöpfungskette zusammenbringt.